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Aristo-Lexikon

Medizinische Begriffe einfach erklärt.

Loperamid

Schnelle und effektive Abhilfe bei akutem Durchfall

Loperamid ist ein medizinischer Wirkstoff, der schnell und zuverlässig Abhilfe bei akuten Durchfallbeschwerden leisten kann. Ein solches Antidiarrhoikum sollte in keiner Haus- und Reiseapotheke fehlen. Erfahren Sie hier, was genau Loperamid ist, wie es wirkt und was bei seiner Anwendung zu beachten ist.

Was ist Loperamid?

Loperamid ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Peristaltikhemmer und zählt als sogenanntes Scheinopioid zur Wirkstoffklasse der Opioide. Er findet als Antidiarrhoikum bei der Behandlung der Symptome von Durchfallerkrankungen verschiedener Ursache Anwendung. Loperamid wurde erstmals im Jahr 1969 synthetisiert und 1973 unter dem Handelsnamen Imodium® auf den Markt gebracht, im Jahr 2013 wurde es in die Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der WHO aufgenommen.

Derzeit ist Loperamid das meistverkaufte nicht rezeptpflichtige Magen-Darm-Mittel auf dem deutschen Arzneimittelmarkt und es gibt eine Vielzahl verschiedener Generika, die den Wirkstoff Loperamid meist in Form des Salzes Loperamidhydrochlorid enthalten. Üblicherweise liegen diese Generika in Form von Tabletten, Schmelztabletten, Kapseln oder Weichkapseln vor. Ein Beispiel ist Loperamid akut Aristo®, das als Zwei-Milligramm-Tablette oral eingenommen wird und sich zur kurzfristigen, schnellen und akuten Bekämpfung von Durchfallsymptomen eignet.

Für welche Anwendungsbereiche empfiehlt sich Loperamid?

Als Antidiarrhoikum eignet sich Loperamid zur symptomatischen Behandlung von Durchfallerkrankungen verschiedener Ursache. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin empfiehlt Loperamid als Bedarfsmedikation bei akutem Durchfall. Typische ursächliche Erkrankungen für das Symptom Durchfall sind dabei:

  • Akute, unspezifische Diarrhoe
  • Reisedurchfall
  • Durchfall infolge von Motilitätsstörung
  • Durchfall bei Reizdarmsyndrom

Loperamid ersetzt in keinem Fall eine ursächliche Therapie der Erkrankung, sondern dient lediglich zur akuten symptomatischen Behandlung. Der Anwendungsbereich beschränkt sich spezifisch auf Durchfall-Beschwerden und nicht allgemein auf Magen-Darm-Beschwerden verschiedener Art.

Wie wirkt Loperamid?

Loperamid wirkt im Gegensatz zu vielen anderen Opioiden vornehmlich direkt im Darm. Es treten also weder eine psychotrope Wirkung noch Nebenwirkungen im Nervensystem wie ein analgetischer Effekt, eine Atemdepression oder eine Miosis ein. Der Wirkstoff dockt an den Opioid-Rezeptoren des Darms an und reduziert in der Dünndarmwand die Aktivität der zirkulären glatten und longitudinalen Muskulatur. Die Darmbewegung (Motilität) ebbt ab, wodurch wiederum die Darmpassage des Stuhls verlangsamt wird.

Der Darminhalt verbleibt somit länger im Darm in Kontakt mit der Darmschleimhaut, wodurch der Körper die Gelegenheit erhält, mehr Flüssigkeit, Elektrolyte und Nährstoffe daraus aufzunehmen. Eine weitere Wirkung von Loperamid ist die Erhöhung des Tonus des Afterschließmuskels. Das führt zu einer verbesserten Stuhlkontinenz.

Mit welchen Nebenwirkungen ist bei der Anwendung von Loperamid zu rechnen?

Der Wirkstoff Loperamid gilt allgemein als gut verträglich. Dennoch kann es zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Bei etwa einem von zehn Anwendern: Verstopfung, Übelkeit, Blähungen, Schwindel, oder Kopfschmerzen
  • Bei etwa einem von 100 Anwendern: Schmerzen im Magen-Darm-Bereich, Mundtrockenheit, Erbrechen, Verdauungsstörungen, Hautausschlag

Sollten diese oder andere Nebenwirkungen nach der Einnahme von Loperamid auftreten, ist unverzüglich ein Arzt oder Apotheker zu konsultieren.

Wie ist Loperamid einzunehmen?

Generika mit Loperamid als Wirkstoff werden in aller Regel oral eingenommen, ganz gleich, ob sie als Tabletten, Schmelztabletten, Kapseln oder Weichkapseln vorliegen. Die Einnahme von Loperamid akut Aristo® ist erst ab einem Alter von zwölf Jahren zu empfehlen. Eine Überschreitung der Behandlungsdauer von zwei Tagen ist nur unter ärztlicher Verordnung und Verlaufsbeobachtung vorzunehmen. Die Tabletten mit jeweils zwei Milligramm Wirkstoff werden einzeln unzerkaut mit etwas Flüssigkeit oral eingenommen. Besteht trotz Einnahme des Medikaments nach zwei Tagen das Symptom Durchfall weiterhin, ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen.

Zu Beginn der Behandlung mit Loperamid akut Aristo® ist für Erwachsene eine Erstdosis von vier Milligramm, also zwei Tabletten, zu empfehlen. Jugendliche ab zwölf Jahren hingegen sollten mit der Einnahme einer Tablette als Erstdosis beginnen. Daraufhin folgt nach jedem zu flüssigen Stuhlgang eine weitere Dosis von zwei Milligramm. Für Erwachsene liegt die Tageshöchstdosis bei sechs Tabletten, bei Jugendlichen ab zwölf Jahren bei vier Tabletten. Die Behandlung kann und sollte abgebrochen werden, sobald der Stuhlgang wieder regulär verläuft.

Was ist vor der Selbstmedikation mit Loperamid zu beachten?

Bei Durchfallerkrankungen, die mit Fieber einhergehen, oder wenn sich Blut, Schleim oder Eiter im Stuhl abzeichnen, ist unbedingt medizinische Hilfe zu konsultieren und von einer Selbstmedikation mit Loperamid strikt abzuraten. Dabei handelt es sich mitunter um eine bakterielle Infektion, die sich durch die Gabe von Loperamid verschlimmern kann.

Menschen, die unter Vorerkrankungen und vor allem chronischen Durchfallerkrankungen oder Lebererkrankungen leiden, sollten nur nach ärztlicher Anweisung eine Behandlung mit Loperamid erwägen. Das gilt ebenso für Schwangere und Stillende.

Von exzessivem Genuss chininhaltiger Erfrischungsgetränke wie Tonic Water ist während der Einnahme von Loperamid abzuraten, da diese Kombination zu Atemstillstand führen kann. Patienten, die andere Arzneimittel anwenden, insbesondere Ritonavir, Itraconazol, Ketoconazol, Chinidin, Verapamil, Gemfibrozil und Desmopressin, sollten die Medikation mit Loperamid vorab genau mit ihrem Arzt abstimmen. In Wechselwirkung mit diesen Medikamenten können sich negative Effekte auf das zentrale Nervensystem zeigen und Atemdepressionen auftreten.

Was ist im Fall einer Überdosierung mit Loperamid zu tun?

Stellen sich Nebenwirkungen ein oder wurde die empfohlene Tageshöchstdosis von sechs Tabletten bei Erwachsenen oder vier Tabletten bei Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren überschritten, sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden. Nach einer relativen Überdosierung kann es zu Leberfunktionsstörungen kommen. Eine solche relative Überdosierung kann auftreten, wenn der Patient neben Loperamid weitere Arzneistoffe einnimmt, die in der Leber durch die gleichen Enzymsysteme abgebaut werden.

Bei einmaliger Überdosierung können unter Umständen bereits Koordinationsstörungen, Schläfrigkeit, Muskelsteifheit, Atmungsschwäche, erhöhte Herzfrequenz, unregelmäßige Herzfrequenz oder Verstopfungen bis hin zum Darmverschluss die Folge sein. Daher gilt auch in diesem Fall, unbedingt einen Arzt aufzusuchen.

Wie ist die Ursache der Durchfallerkrankung zu beheben?

Neben einer entsprechenden Anpassung der Diät ist es bei Durchfall-Symptomen die vernünftigste Behandlungsmaßnahme, für einen ausreichenden Ersatz von Flüssigkeiten und Elektrolyten zu sorgen. Diese werden bei akuten und schweren Durchfällen schnell mit dem Stuhl ausgeschieden. Ergänzend zur Bekämpfung der Symptome mit Loperamid akut Aristo®, empfiehlt sich daher zur unterstützenden Behandlung der Durchfallerkrankung die Glucose-Elektrolyt-Mischung Saltadol®. Sie sorgt als orale Rehydrationslösung für einen schnellen Ausgleich von Wasser- und Elektrolytverlusten. In jeder Reise- und Hausapotheke sollten sowohl Loperamid akut Aristo® und Saltadol® einen festen Platz einnehmen.

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